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 Neues und Bewährtes 

 

 

Übersicht

 

Um Lernfähigkeiten zielgerichtet verbessern zu können, habe ich Bewähr­tes aufge­griffen und Neues ent­wi­ckelt. So ent­stand die Cere­mot-Met­hode mit elf wesent­lichen Kompo­nenten und einer spezi­ellen Vermitt­lungs­weise.  

Zur Erstellung dieser Komponenten wurden bewährte, ab­gewan­delte und neu ent­wickelte Einzel­methoden und Einzel­interventio­nen in einem Ansatz­plan zusammen­gefügt. Mit einer spezi­ellen Kommu­nikations­weise lassen sich sonst regel­mäßig auftretende Feh­ler beim Aufbau der Kom­ponen­ten meistens vermeiden oder schnell berich­tigen. Die elf Kompo­nenten gliedern sich in

a) sechs Basiskomponenten – zur Verbesserung von Motivation und Stimmung beim Lernen und Anwenden (moti­vational-emotionale Voraus­setzun­gen) sowie zur Steige­rung von Dauer­konzen­tration und Merk­fähigkeit wie auch, allerdings weniger wichtig, zur Wahr­nehmungs­schärfung und Routi­nisierung (kognitive oder geistige Kompe­tenzen).

b) vier Komponenten zur Verbesserung wissensbezogener Fähgkeiten – zur Verbes­serung der Denk- und der Vorstel­lungs­weisen des gewählten Bereichs, um Lernstoff gedächtnis­freundlich aufbe­reiten und um komplexe Aufgaben erfolg­reicher lösen zu können.

c) die „individuelle“ Komponente - um persönliche Schwierig­keiten anzugehen, die mit den vorge­nannten Kompo­nenten nicht zu aufzu­lösen sind.

Der Teilnehmer oder die Teilnehmerin wählt - in Zusammen­wirken mit dem Anleitenden - aus den Kompo­nenten diejenigen aus, die zu den individuellen Bedürf­nissen und Zielen passen. Durch die Anwendung der Ceremot-Met­hode erwirbt er/sie die zugehörigen Fähig­keiten und verbes­sert die gewählte Lern­fähig­keit.

Dies ist möglich, weil bio-psychische Prozesse ablaufen, die durch Kommu­nikation zwischen Anlei­ter und Klient gesteu­ert wer­den. So lassen sich mit der Met­hode die biolo­gischen Struk­turen, die die mate­rielle Basis für die Kompe­tenzen bilden, ziel­gerich­tet und in gewünsch­tem Umfang umge­stalten. Die Nervenfasern des Gehirns und die Verbindungen zwischen ihnen werden also verändert.

Nach der Anwendung gelingt es den Teilneh­menden fast immer, sich den Lernstoff merklich leich­ter anzu­eignen und ihn deutlich erfolg­reicher anzu­wenden. Sie haben sich bes­sere Voraus­setzungen, eine bes­sere „innere Infra­struktur“, für ihr Lernen und Anwen­den geschaf­fen.

 

Die Verbesserung von Lernfähigkeiten mit der Ceremot-Methode

 

 

 

1. Die Bausteine: Ansatzplan, Einzelmethoden und Einzelinterventionen,
Kommunikation in Ceremot-Folgen

a) Der Ansatzplan

Die Methode basiertvor allem auf Wissen über Ver­än­de­rungs­prozesse und über Abläufe im Hirn. (Mehr im Abschnitt „Wissen­schaftliche Zusatz­informationen“ (→)). Daraus ließ sich ableiten, wo man ansetzt, an welcher Stelle also die Anwen­dung der jeweils ausgewählten Einzel-Methode beginnt. Zum Beispiel ist die erste Ansatz­stelle bei der Förderung der Dauer­konzentra­tion die Erinne­rung an ein Erlebnis in der Vergan­genheit, während dessen der Teilneh­mer über einen längeren Zeitraum sehr aufmerk­sam war. Später findet ein Transfer der aktu­alisier­ten Fähig­keit statt, zwischen­durch wird aber an anderen Kompo­nenten gearbeitet. Weil es für den Transfer einer weiteren Ansatz­stelle bedarf und weil für die Verknüp­fung der Teilfähigkeiten zusätzliche Ansatz­stellen nötig sind, muss eine Abfolge erstellt werden, wann welche Ansatz­stelle für Methode X an die Reihe kommt. Die Ansatz­stellen und ihre Abfol­ge bilden den Ansatz­plan.

b) Die Einzelmethoden und Einzelinterventionen

Nach der Frage des Wo war die des Wie zu beantworten. Wie geht man vor, um von den Ansatz­stellen ausgehend die Teil­fähigkeiten aufzu­bauen?  Zum Aufbau solcher Kompo­nenten konnte ich eine Reihe guter Einzel­methoden über­tragen – bei Dauer­konzen­tration etwa einen Fähig­keiten­transfer - oder sie abge­wandelt einset­zen. Für andere waren pas­sende Vorgehens­weisen erst zu entwi­ckeln.
     Jede Einzelmethode musste sich prüfen lassen, ob sie im Kontext der Met­hode wirksam ist, ob nämlich die meisten Teil­nehmer die zugehörenden Teil­ziele in guter Quali­tät errei­chen 1.

Als „Einzelintervention“ gelten hier Vorgehensweisen geringen Umfangs, die zur geziel­ten Verän­derung beitra­gen (sollen). Sie umfas­sen zu wenige Ele­mente oder Schritte, um als „Einzel­methode“ bezeich­net zu werden. Ein Beispiel ist, dass die Teil­nehmer nach Verknüp­fung der Kompo­nenten in ihrer Vorstel­lung vorweg­nehmen, wie sie mit der verbes­serten Lernfä­higkeit neuen Stoff erwerben. Sie antizi­pieren die zukünftige Lern­situation.

Die Klienten konnten sich bisher immer ihr kom­mendes Lernen gut vorstellen – denn sie hatten vorher schon ihre zumindest akzep­table Vorstellungs­fähigkeit mehrfach erfolg­reich angewandt. Sie erreichten also damit das zuge­hörige Teilziel. Zugleich ist der Inhalt der Vorstel­lung ein zuverlässiges Krite­rium für das Ausmaß der Verbes­serung der gewähl­ten Lern­fähig­keit: Wie sie imagi­nierend an die Aufgaben herangehen und sie bewältigen, gibt zuver­lässige Hinweise auf  das spä­tere Handeln in der Reali­tät 2.

Das Verhältnis der Einzelmethoden und Einzelinter­ventionen verschiedenen Neuig­keits­grads liegt etwa bei 3 : 1 : 1 für übernom­mene zu abgewandel­ten zu neuent­wickelten. Zum Beispiel beträgt es in der Vari­ante für Alt­sprach­ler 20 : 7 : 7.


c) Kommunikation in Ceremot-Folgen

Die hohe Wirksamkeit der Methode liegt nicht allein in guten Einzel­methoden wie auch Einzel­interven­tionen und ihrer Einbettung in einen angemes­senen Plan aus Ansatz­stellen und ihrer Abfol­ge begründet. Dafür ist auch die Kommuni­kation zwischen Anleiter und Lernen­dem verantwortlich. Diese ist während des Hauptteils durch­gängig in die klare Form der Cere­mot-Folge gebracht:

-       Grund-Einheiten bestehen aus jeweils vier Teilen und geben dem Anleiter Krite­rien für seinen Beitrag zur Kommu­nikation vor.

-       Mehrere Grund-Einheiten verbinden sich zu einer Ceremot-Folge. An deren Ende steht immer ein überprüf­bares Teilziel.

-       Nach einer Reihe solcher Folgen haben Anleiter und Klient eine Teilfähig­keit aufgebaut. Dies ist auf unter­schiedlichen Wegen möglich – und einge­plant.


Durch diese Kommunikationsweise lässt sich meistens die Hürde der „operatio­nalen Geschlos­senheit“ (Maturana/­Varela 3) des neuropsychi­schen Systems des Lernen­den über­winden. Mit diesem Aus­druck ist gemeint, dass ein Lernender auf Grund­lage dessen, was er bisher gelernt und erfahren hat, die Äuße­rungen und Anre­gungen anderer Personen auffasst und auf sie reagiert. Deshalb miss­verstehen Lernende in den gängigen Lern-Inter­aktionen immer wieder etwas und handeln nicht sach­gerecht. Beides kann mit Ceremot-Folgen stark verrin­gert werden.

Die Kommunikation gelingt so allermeistens fehlerfrei. Die Einzelmet­hoden und Einzel­interven­tionen führen auf dem einen oder anderen Weg zu den ange­strebten Teil­zielen. Anleiter und Teilneh­mer erar­beiten ein Unter­ziel nach dem anderen, bis sie schließlich alle gewünsch­ten Kompo­nenten für die gewählte Lern­fähigkeit aufge­baut haben.

Die Bezeichnung „Ceremot-Folge“ verwende ich zur vereinfa­chenden Darstel­lung auch, um eine Abfolge von Kommu­nikations-Einhei­ten einschließ­lich Inhalt zu bezeich­nen – dass also zusätz­lich gemeint ist, was von Einzel­methode, Einzel­interven­tion und dem Ansatz­plan eingeht (Cere­mot-Folge im weiteren Sinn).

 

2. Die Komponenten

Auch die verwendeten Komponenten der Lernfähig­keit lassen sich in solche einteilen, die zum Groß­teil in anderem Zusam­men­hang schon erfolg­reich ange­wendet wurden und in die­jenigen, die über­wiegend neu zu ent­wickeln waren. Im Mittel­punkt stehen die in der folgen­den Tabelle aufgeführten Kompo­nenten, die auf  Verände­rungen abzielen, die vom Teil­nehmer und möglichst auch von Beob­achtern wahrzu­nehmen sind.

Außerdem gibt es einige weitere, durch die ein inter­nes Funda­ment gelegt und ein glatter, ungehinderter Ablauf der Met­hode erzielt wird. So ist es unter anderem möglich, die aufgeführten Kompo­nenten an unter­schiedliche Tei­lnehmer „anzu­koppeln“ und die neu erwor­benen Kompe­tenzen Stück für Stück zu inte­grieren. Darauf gehe ich hier nicht weiter ein.

 


Die wesentlichen Komponenten

 

kognitiv

 

motivational-emotional

 

 

Individuelle Kompo­nente

(oft Einzel­met­hode zu einer persönlichen Schwie­rig­keit)

Anwendung von Wissen

 Aufbau oder

Ergänzung von

Vorgehen zum Problem- und Aufgaben­lösen

 

 

 

 

Wissenserwerb

 speziellen

Denkfähigkeiten

Vorstellungs-

weisen

Lerntechniken (Orga­ni­sa­tions- und Anreiche­rungs­fähig­keit)

Basis

Dauer-konzen-tration

 Gedächt­nis für

Sachver­halte

 

Routini­sierung

Wahrneh-mungs-    schärfung

 

Leistungs-motivation

Stimmung

             

Schwarze Schrift: zum Großteil übernommen

grüne Schrift: zum Großteil selbst entwickelt

 

a) Die Basis-Komponenten

Die Komponenten zu Dauerkonzentration, Gedächtnis für Sachverhalte, Routini­sierung und Wahr­nehmungs­schärfung bilden das kognitive oder geistige Fundament einer Lern­fähigkeit. Leistungs­motivation und Stimmung4 legen die motivational-emotionale Basis; „gehobene Stimmung“ meint in diesem Rahmen Wohlbefinden und/­oder Freude in geringer bis mittlerer Inten­sität.

Während die meisten Bezeichnungen sicher bekannt und verständlich sind, hier noch Erläute­rungen zu Routinisierung und Wahrnehmungsschärfung:

Routinisierung ist der Prozess, der dazu führt, dass eine Person eine bestimmte Tätig­keit sicher und schnell durch­führt. Meistens wird diese Kompo­nente bei Kindern an­gewen­det. - Die Merkfähigkeit für Fertig­keiten, also für Fähig­keiten, die nach dem Erwerb ohne bewusste Kontrolle, quasi automatisch, ausgeführt werden können (prozedurales Gedächtnis), steht dabei im Vordergrund. Zwei Beispiele: das im Deutschen regelhafte Schreiben der Lautfolge [ai] als „ei“ und das Lösen von Aufgaben zum Kleinen Einmaleins.  Bei erfolgreicher Förderung dieser Komponente wird die bewusste Kon­trolle der Tätigkeit mini­miert werden oder fällt ganz weg – Man schreibt gleichsam automatisch „ei“ und merkt nur bei Ausnahmen wie „Kaiser“ auf. Das beschleunigt die Ausführung stark.
     Auch für Abläufe, in denen sowohl Fertigkeiten als auch Sachver­halte zu erinnern sind, etwa beim Rechtschreiben insgesamt, gilt dies.

Die Komponente zur Wahrnehmungsschärfung wird angewendet, um eine deut­liche Wahr­nehmung von bedeut­samen Merk­malen zu erreichen. Zum Beispiel haben manche Kinder eine solche Schwäche – sie verwech­seln etwa ähnliche Buch­staben wie b und d oder Sprach­laute wie g und k immer wieder.

Wenn die üblichen pädagogischen Vorge­hens­weisen keinen oder zu geringen Erfolg gebracht haben, sind nach der bishe­rigen Erfahrung mit einzelnen Kindern durch Routini­sierung und Wahr­nehmungs­schärfung gute Ergebnisse zu erzielen - im Verbund mit anderen, indivi­duell sinnvollen Kompo­nenten.


b) Die Komponenten zu Erwerb und Anwendung von Wissen

In diesem Unterabschnitt habe ich einige Passagen aus Gründen des Know-how-Schutzes gestrichen.
Vier Komponenten stehen zur Wahl, um kognitive oder geistige Fähigkeiten aufzu­bauen oder zu ergänzen, die zu schnellerem und sicherem Erwerb von Wissen und zu dessen erfolgrei­cherer Anwendung führen:

(1)          Aufbau oder Ergänzung von speziellen Denkfähig­keiten

(2)          Aufbau oder Ergänzung von Vorstellungsweisen

(3)          Lerntechnik-Komponente

(4)          eine Vorgehensweise zum Lösen von Problemen und Aufgaben.


Diese Komponenten werden hier auch als wissensbezogene Fähig­keiten bezeichnet. ("Komponente" stellt den Aspekt "Baustein der Methode" heraus, "Fähigkeit" den des (zukünftigen) Könnens und Bewältigens.)

 

Die Komponenten im einzelnen:

(1) Aufbau oder Ergänzung von speziellen Denkfähigkeiten

Alltagssprachlich ausgedrückt, dient diese Komponente dazu, bewusste „innere“ Fähig­keiten, die zu Erkennen, Konzept­bildung oder Lösen von Problemen führen – eben einige Denkfähig­keiten -  aufzu­bauen oder zu vervoll­ständigen.

 

Genauer gefasst, soll der Ausdruck „spezielle Denkfähigkeiten“ stehen für

----------------------------------------------------------------

- Lücke - Aufgrund einer überzeugenden Empfehlung lasse ich an dieser und drei folgenden Stellen jeweils Lücken. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Klient und Anleiter erarbeiten die jeweilige spezielle Denkfähigkeit -------------------------------------------------------------------- --------------------- ------------------------------------ ------------------. Meist setzt der Anleiter auch Ceremot-Folgen ein - sie erleich­tern es, ein Aha-Erlebnis zu haben und beschleu­nigen die Festi­gung der Denk­weise.


(2) Aufbau oder Ergänzung von Vorstellungsweisen

Hierbei sollen Lernende --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
------------------------------------------------------------------------------. Dazu ist die Vorstellungs­fähigkeit zu verbessern und/­oder spezielle Vorstel­lungen müssen auf­gebaut oder ergänzt werden. Zwei Beispiele:

a) Kindern, die die Gestalt von Buch­staben nicht erinnern, kann mit Ceremot-Folgen für ein bes­seres Vorstellungs­vermögen von Buchstaben geholfen werden. (Meist ist es zu­sätz­lich nötig, die Kom­po­nente zur Wahr­neh­mungs­schär­fung anzuwenden).

b) Ursprünglich vi­su­elle Ele­mente oder For­men sind der Ausgangs­punkt, um sich mit abstrakten Inhalten in der Mathe­matik erfolg­reich zu befassen, zum Beispiel mit n-dimen­sionalen Vektoren. ------------------------------- ------------------------------------------------------------------- ------------------------------ ------------------------------. Ceremot–Folgen zu ------------------------------------------------------------------------------------- können den Begriff des mehrdimen­sionalen Vektors verständlich werden lassen - und anderes Abstra­hiertes auch.

 

(3) Lerntechniken

Wenn Teilnehmer den Wunsch haben, sich Lernstoff größeren Umfangs besser zu merken, so werden ihnen bewährte, effiziente Lern­techniken vermittelt und danach zur Festi­gung mit den anderen verbes­serten Kompo­nenten der Lern­fähigkeit verknüpft.

 Die Teil­nehmer erwerben so Fähig­keiten, um den Lernstoff gut zu organisieren und anzu­reichern (elaborieren) – beides führt zu bes­serem Behalten und Erin­nern.

(4) Problem- oder Aufgabenlösen

Zumindest für eine Reihe von Studierenden der Natur- und Ingenieur­wissenschaften ist es sinnvoll, die eigene Fähigkeit zum Problem­lösen zu verbessern. Ihnen wird für den Umgang mit komplexen Aufgaben oder Problemen eine allgemein anwendbare Vorgehens­weise vermittelt. Diese steht in Form eines flexibel einsetz­baren Schemas bereit, das zuerst eventuell nötige Vor­arbeiten abverlangt und dann auf einen Weg zur Lösung führt. Nachdem die Teilnehmer das Schema erlernt haben, verbinden sie es mit anderen Teilen der Ceremot-Methode.

 

c) Die individuelle Komponente

Bei manchen Schülern/innen und Studierenden treten persönliche Schwierig­keiten in der einen oder anderen Form auf, die mit den vorgenannten Kompo­nenten nicht zu beheben oder zu lindern ist. Hier können aber oft andere Vorgehens­weisen helfen, die ich in Ausbildung oder Berufs­leben kennen- und anzuwenden gelernt habe. Zum Beispiel bei einer Schülerin, die sich sehr häufg nicht aufraffen konnte, an ihren Haus­aufgaben oder an bald fälligen Referaten zu arbeiten. Oder bei einem Studenten, der sich bei Prüfungs­vorbe­reitungen verzettelte, vom Hölzchen aufs Stöckchen kam.

Manchmal fühlt sich ein Lernender oder eine Lernende allein durch eine individuelle Schwierig­keit einge­schränkt, ist also an sich mit den eigenen Lern­fähigkeiten zufrieden.  Ein Beispiel dafür ist Prüfungs­angst, sei es vor Klausuren, sei es vor mündlichen Examina; dagegen wende ich eine wirksame, übernom­mene Einzelmethode an. (Bei manchen Hindernissen oder persönlichen Schwierig­keiten muss ich im Einzel­fall klären, ob es mir möglich ist, das Problem aufzulösen oder zu mildern.)

 

3. Verbesserung bereichsbezogener Lernfähigkeiten

Haben der oder die Lernende und der Anleiter die zu verbessernden Fähig­keiten bzw. die nötigen Kompo­nenten ausgewählt, bei Kindern und Jugend­lichen eventuell mit Unterstüt­zung der Eltern, so sind diese Punkte für die anste­hende Steige­rung einer Lern­fähigkeit bedeutsam:


Wann ist die individuelle Komponente aufzugreifen?

Wenn eine persönliche Schwierigkeit stark beeinträchtigt oder alles überschat­tet, sollte sie zu Beginn, sonst zusam­men mit den zu steigernden Basis-Fähig­keiten angegangen werden.


Durch die Grund-Kompetenzen das Fundament geistigen Arbeitens verbessern

Die Verbesserung von Kompetenzen hat

-       eine „geistig-emotionale“Seite, was sich etwa in angemesseneren Gefühlen beim Lernen und/oder höherer Konzentration zeigt

-       und eine stoffliche Seite. Durch die umgestzten Anregungen des Anleiters verändern sich Nervenfasern des Gehirns. Sie haben das Vermögen, sich selbstorganisiert umzustrukturieren – in einer Weise, dass Prozesse zwischen ihnen anschließend in gewünschter Weise ablaufen.

Zwar finden bei sprachgebundenem (semantischem) Lernen immer geistige (kognitive) und stoffliche Veränderungen statt, bei den üblichen Lernmethoden aber nur in begrenztem Maß. Die Veränderungen sind auf Struk­turierung, Umge­staltung, Auf­nahme und Speicherung des Lern­stoffs und ihre biologischen Entsprechungen eingeschränkt. Mit der Cere­mot-Met­hode verbes­sert man außerdem Voraus­setzungen für das anschlie­ßende Lernen:

-       die motivational-emotionalen Voraussetzungen Leistungsmotivation und Stimmung wie auch

-       die kognitiven Voraussetzungen Dauerkonzentration, Merkfähig­keit, Wahrneh­mungsschär­fung und Routini­sierung.


Außerdem führt die gemeinsame Steigerung von Grund-Kompetenzen meistens zu Flow-Erleben oder geht zumindest in diese Richtung 4a. Flow-Erle­ben bedeutet, dass die Anfor­derun­gen einer Aufgabe oder Tätig­keit mit den Fähig­keiten der ausfüh­renden Person überein­stimmen und dass sie in der Beschäf­tigung mit der Sache „ganz aufgeht“. Die Person ist also sehr stark auf die Tätig­keit kon­zentriert und blendet ande­res aus. Auch empfin­det sie ihr Tun als befrie­digend oder lust­voll.

Fazit: Mit der Ceremot-Methode lassen sich also motivational-emotionale Voraussetzungen des Lernens wie etwa Leistungsmotivation und kognitive Voraussetzungen wie Dauerkonzentration verbessern. Das Zusammenspiel verschiedener verbesserter Voraussetzungen führt meistens auch zu Flow-Erleben oder weist zumindest in diese Richtung.

 

Leichterer Erwerb von Fachwissen

Ein solches Fundament geistigen Arbeitens dient dazu, sich anschließend eine oder mehrere ausge­wählte wissens­bezogene Fähig­keiten leichter anzu­eignen. So schaf­fen die Ler­nen­den die Voraus­setzungen, um Fach­wis­sen leich­ter zu erwer­ben (vgl. das anschließend nochmal gezeigte Schaubild).

Es ist wichtig, über gute wissensbezogene Fähigkeiten zu verfügen, damit sich einige Grund­kompe­tenzen über­dauernd auf dem neuen Niveau akti­vieren: Ohne Erfolge bei den Auf­gaben des gewähl­ten Bereichs würden sich zumin­dest die erhöhte Moti­vation und die geho­bene Stim­mung nicht lange halten5.

Auch in üblichem Unterricht kommt die Vermittlung von speziellen Denk­fähig­keiten vor, sie fließt in Erklä­rungen ein. Gute Lehrer/­innen regen zudem ange­messene Vorstel­lungsweisen an, und an man­chen Schu­len und Univer­sitäten vermit­telt man einige Lern­techni­ken. – Mit der Cere­mot-Met­hode werden diese Voraus­setzun­gen zum Erwerb von Fach­wissen sys­te­matisch geschaf­fen: Die ge­wünsch­ten wis­sens­bezo­genen Fähig­keiten werden entspre­chend den dafür erstell­ten Plänen aufge­baut und mit weite­ren Kom­po­nen­ten ver­knüpft.

 

Die Verbesserung von Lernfähigkeiten mit der Ceremot-Methode

 

 

 
Verbesserte bereichsbezogene Lernfähigkeiten

Können die Teilnehmer/innen zusammen mit dem Anleiter die für das gewählte Fach­gebiet ausge­suchten Basis­kompo­nenten anwenden und eine oder mehrere Kompo­nenten zu Erwerb und Anwen­dung von Wis­sen aufbauen, so steigern sie die zuge­hörigen Grund­kompe­tenzen und/oder bauen wissens­bezogene Fähig­keiten auf oder ergän­zen diese. (Die einzel­nen Kompo­nenten sind nochmal im Kasten aufgelistet.)

 


Basis­kompo­nenten:

-       Leistungs­motivation

-       Dauer­konzen­tration,

-       Gedächtis für Sach­verhalte

-       Stimmung

-       Wahrnehmungs­schärfung (um bedeut­same Unter­schiede zu erken­nen)

-       Routinis­ierung (um sich Fer­tig­keiten 6 schnel­ler anzu­eignen)

 


Komponenten zu Erwerb und Anwen­dung von Wissen
:

-       spezi­elle Denk­fähig­keiten

-       Vorstel­lungs­weisen (auch zum Ver­stehen und Arbei­ten mit dem Lern­material)

-       Lerntech­niken (um den Stoff in eine gut zu merkende Form zu bringen)

-       Vorgehens­weise zum Pro­blem- und Auf­gaben­lösen.

 


Anschließend gelingt es den Teilneh­menden fast immer 7, sich den Lernstoff merklich leich­ter anzu­eignen und ihn deutlich erfolg­reicher anzu­wenden. Sie haben sich bessere Voraus­setzungen, eine bes­sere „innere Infra­struktur“, für ihr Lernen und Anwen­den geschaf­fen.

Fußnoten

1 Bei der Verbesserung von meist drei bis neun Kompo­nenten pro Teil­nehmer war auch die Ab­folge der Aufbau- und Integra­tions­schritte zu bestim­men.
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2 Auch bei den Einzelinterventionen ist, wenn möglich, die Wirksamkeit überprüft worden.
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3 Matu­rana, Humberto R., Varela, F. J. (1987) – Der Baum der Erkenntnis. Die biologischen Wurzeln mensch­lichen Erkennens; Bern u. München, orig. 1984)    Zurück ()

4 „Stimmung“ verwende ich als einigermaßen treffende Bezeichnung für den Gefühls­zustand oder die Gemüts­verfassung, also für Gefühls­lagen geringer bis mittlerer Intensität, die sich eher über Stunden als über Minuten erstrecken.  Dabei lehne ich mich an Birbaumer und Schmidt an (Biologische Psychologie; Berlin u.a. (Springer) 5 2003; S. 652 f). „Gefühl“ und „Emotion“ halte ich für weit weniger passend: Beide Ausdrücke beziehen sich auch auf Gefühle von kurzer Dauer, „Emotion“ bei manchen Autoren sogar nur darauf.
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4a Unter welchen Randbedingugen welche Kombinationen von Grund-Kompetenzen zu Flow-Erleben in welchem Ausmaß führen, müsste, wenn die Scientific Community nach solchem Wissen dürstet, noch erforscht werden.
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5 Auch für Dauerkonzentration und Merkfähigkeit dürfte es ungünstig sein – Konzentration hängt von Motivation ab, Unverstandenes lässt sich schwer speichern.
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6 Fähigkeiten, die nach dem Erwerb ohne bewusste Kontrolle, quasi automatisch, ausgeführt werden können, zum Beispiel das Lösen von Rechenaufgaben zum Kleinen Ein-mal-Eins.
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7 Zwei Gründe gibt es für diese Einschränkung:

  1. Bei fünf Prozent der Teilnehmer passen diese und die Methode nicht zusammen. (Von leichten Verbesserungen spreche ich nur dann, wenn der/die Teilnehmende sie feststellt oder Ergebnissse wie verbessserte Zensuren dies belegen.)
  2. Durch beeinträchtigende Ereignisse, Krankheiten oder Ähnliches kann es, nachdem ein höheres Niveau schon erreicht war, wieder zu verschlechterten Lernfähigkeiten kommen.

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